Hormone sind körpereigene Botenstoffe, die als chemische Signale zwischen verschiedenen Organen und Geweben vermitteln. Sie werden von spezialisierten Drüsen des endokrinen Systems produziert und über das Blut zu ihren Zielorganen transportiert, wo sie spezifische biologische Reaktionen auslösen. Das Hormonsystem funktioniert als komplexes Kommunikationsnetzwerk, das lebenswichtige Körperfunktionen koordiniert und reguliert.
Die wichtigsten Hormondrüsen umfassen:
Man unterscheidet zwischen natürlichen Hormonen, die der Körper selbst produziert, und synthetischen Hormonen, die medizinisch hergestellt werden. Synthetische Hormone kommen bei Hormonmangel oder -störungen therapeutisch zum Einsatz. Hormone spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation von Stoffwechselprozessen, Wachstum, Fortpflanzung, Schlaf-Wach-Rhythmus und emotionalem Gleichgewicht. Bereits kleinste Mengen können große physiologische Veränderungen bewirken.
Die Schilddrüse produziert hauptsächlich zwei lebenswichtige Hormone: Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese Hormone regulieren den gesamten Energiestoffwechsel, beeinflussen Herzfrequenz, Körpertemperatur, Gewicht und geistige Leistungsfähigkeit. T4 wird in größeren Mengen produziert und in den Geweben zu dem aktiveren T3 umgewandelt.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) werden zu wenig Hormone produziert. Typische Symptome sind Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kältegefühl, trockene Haut und verlangsamter Herzschlag. Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zeigt sich durch Nervosität, Gewichtsverlust, Herzrasen, Schwitzen und Schlaflosigkeit.
Zur Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion stehen in Deutschland bewährte Präparate zur Verfügung:
Die Dosierung erfolgt individuell nach Körpergewicht und Blutwerten. Die Einnahme sollte morgens nüchtern, mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück erfolgen. Regelmäßige Blutkontrollen der TSH-, T3- und T4-Werte sind essentiell für die Therapieüberwachung und Dosisanpassung.
Sexualhormone spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Aufrechterhaltung der Geschlechtsmerkmale sowie der Fortpflanzungsfunktionen bei Mann und Frau. Diese wichtigen Botenstoffe regulieren nicht nur die Sexualfunktion, sondern beeinflussen auch Stimmung, Knochendichte, Muskelaufbau und den gesamten Stoffwechsel.
Während der Wechseljahre sinkt die körpereigene Hormonproduktion bei Frauen deutlich ab. Eine Hormonersatztherapie kann Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen lindern. Bewährte Östrogenpräparate umfassen:
Testosteronmangel äußert sich durch verminderte Libido, Müdigkeit, Muskelabbau und depressive Verstimmungen. Moderne Testosteronpräparate wie Testogel für die tägliche Anwendung, Nebido als Langzeitinjektion oder Androtop als Gel bieten verschiedene Therapieoptionen.
Progesteronpräparate wie Utrogest und Crinone ergänzen die Hormontherapie, insbesondere bei Frauen mit erhaltener Gebärmutter. Jede Hormontherapie sollte jedoch individuell angepasst und regelmäßig überwacht werden, da Risiken wie Thrombosen oder Brustkrebs bestehen können.
Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert und Glukose in die Körperzellen transportiert. Bei Diabetes mellitus ist diese Funktion gestört, weshalb eine externe Insulinzufuhr notwendig wird.
Typ-1-Diabetes entsteht durch Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen und erfordert eine lebenslange Insulinsubstitution. Typ-2-Diabetes entwickelt sich meist durch Insulinresistenz und kann oft zunächst mit Tabletten behandelt werden, benötigt aber häufig später ebenfalls Insulin.
Moderne Insulintherapie nutzt verschiedene Präparate:
Moderne Insulinpens und Injektionshilfen erleichtern die tägliche Anwendung erheblich. Eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle ermöglicht die präzise Dosisanpassung und hilft, Komplikationen zu vermeiden. Die Insulintherapie sollte stets in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Kortikosteroide sind körpereigene Hormone, die natürlicherweise in der Nebennierenrinde produziert werden. Das wichtigste natürliche Kortikosteroid ist Cortisol, welches eine zentrale Rolle bei der Regulation von Entzündungsreaktionen und dem Immunsystem spielt. In der modernen Medizin werden synthetische Kortikosteroide erfolgreich zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt.
Kortikosteroide finden breite Anwendung bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, Asthma, Allergien und Autoimmunerkrankungen. Zu den häufig verwendeten Präparaten gehören Prednisolon, Dexamethason und Hydrocortison, die je nach Indikation in unterschiedlichen Darreichungsformen verfügbar sind.
Die Therapie kann sowohl lokal (Cremes, Inhalationen) als auch systemisch (Tabletten, Injektionen) erfolgen. Bei einer Langzeittherapie sind folgende Aspekte zu beachten:
Neben den klassischen Hormonen spielen weitere wichtige Substanzen eine bedeutende Rolle in der Therapie. Wachstumshormon wird bei Kindern mit Wachstumsstörungen und bei Erwachsenen mit Wachstumshormonmangel eingesetzt. Melatonin unterstützt die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus, während Parathormon den Kalziumstoffwechsel reguliert und bei bestimmten Knochenerkrankungen therapeutisch genutzt wird.
Die ordnungsgemäße Handhabung von Hormonpräparaten erfordert besondere Aufmerksamkeit:
Unsere Apotheke steht Ihnen gerne für individuelle Beratungen zur Hormontherapie zur Verfügung und unterstützt Sie bei der optimalen Anwendung Ihrer Medikamente.