Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bezeichnet, liegt vor, wenn der Blutdruck dauerhaft über 140/90 mmHg erhöht ist. Diese weit verbreitete Erkrankung entsteht durch verschiedene Faktoren wie genetische Veranlagung, Übergewicht, Stress, übermäßigen Salzkonsum und Bewegungsmangel. In Deutschland sind etwa 20-30 Millionen Menschen von Bluthochdruck betroffen.
Bluthochdruck wird oft als "stiller Killer" bezeichnet, da er lange Zeit symptomlos verlaufen kann. Mögliche Anzeichen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten oder Atemnot. Unbehandelt erhöht Hypertonie das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenerkrankungen erheblich.
Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit verschiedenen Wirkstoffgruppen:
Die Dosierung wird individuell angepasst und regelmäßig kontrolliert. Unterstützend wirken salzarme Ernährung, regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion und Stressabbau. Die Kombination aus Medikamenten und Lebensstiländerungen führt zu den besten Behandlungsergebnissen.
Herzinsuffizienz bezeichnet die verminderte Pumpfunktion des Herzens, wodurch der Körper nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Hauptursachen sind koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Herzklappenfehler und Herzmuskelentzündungen. In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit dieser chronischen Erkrankung.
Die New York Heart Association unterteilt Herzinsuffizienz in vier Stadien:
Die Therapie erfolgt stadiengerecht mit ACE-Hemmern oder ARB wie Valsartan und Candesartan zur Herzentlastung. Beta-Blocker wie Carvedilol und Nebivolol verbessern die Herzfunktion. Diuretika reduzieren Wassereinlagerungen, während Digitalispräparate wie Digoxin die Pumpleistung stärken.
Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind essentiell. Wichtige Warnzeichen sind plötzliche Gewichtszunahme, verstärkte Atemnot, Schwellungen der Beine oder nächtlicher Husten. Bei akuter Verschlechterung ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich.
Die koronare Herzkrankheit entsteht durch Arteriosklerose, bei der sich Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen bilden und die Durchblutung des Herzmuskels beeinträchtigen. Diese Durchblutungsstörungen führen zu Angina Pectoris, dem charakteristischen Brustschmerz bei körperlicher Anstrengung oder emotionalem Stress.
Bei der stabilen Angina treten Beschwerden vorhersagbar bei Belastung auf und verschwinden in Ruhe. Die instabile Angina hingegen kann auch in Ruhephasen auftreten und stellt einen medizinischen Notfall dar, da sie einen Herzinfarkt ankündigen kann.
Die Akutbehandlung bei Angina-Anfällen erfolgt mit schnell wirksamen Nitraten. Präventive Maßnahmen umfassen eine Langzeittherapie mit Statinen, regelmäßige körperliche Aktivität und Risikofaktorenkontrolle.
Herzrhythmusstörungen sind Abweichungen vom normalen Herzschlag und können in verschiedenen Formen auftreten. Tachykardie bezeichnet einen zu schnellen Herzschlag über 100 Schläge pro Minute, während Bradykardie einen zu langsamen Herzschlag unter 60 Schlägen beschreibt. Arrhythmien sind unregelmäßige Herzschläge unterschiedlicher Ausprägung.
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung und erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich. Die Vorhöfe kontrahieren unkoordiniert, was zu einer ineffektiven Herzfunktion und möglicher Gerinnselbildung führt.
Die regelmäßige Überwachung der Herzfrequenz und des Rhythmus ist entscheidend. Eine Notfallbehandlung ist bei anhaltenden Rhythmusstörungen mit Bewusstseinsverlust, Atemnot oder Brustschmerzen erforderlich.
Cholesterin und andere Blutfettwerte spielen eine entscheidende Rolle für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Während LDL-Cholesterin als "schlechtes" Cholesterin Ablagerungen in den Arterien fördern kann, wirkt HDL-Cholesterin als "gutes" Cholesterin protektiv, indem es überschüssiges Cholesterin aus den Gefäßwänden zur Leber transportiert.
Statine wie Pravastatin und Rosuvastatin bilden die Grundlage der Cholesterintherapie durch Hemmung der körpereigenen Cholesterinproduktion. Ezetimib reduziert die Cholesterinaufnahme im Darm und kann mit Statinen kombiniert werden. Bei erhöhten Triglyzeridwerten kommen Fibrate wie Fenofibrat zum Einsatz. PCSK9-Hemmer stehen für schwere Hypercholesterinämie-Fälle zur Verfügung, wenn andere Therapien nicht ausreichen. Ergänzend sind Lebensstiländerungen mit cholesterinarmer Ernährung und regelmäßiger Bewegung essentiell. Regelmäßige Laborkontrollen gewährleisten die Überwachung der Zielwerte.
Thrombosen entstehen durch Blutgerinnselbildung in den Gefäßen, die sich lösen und als Embolien lebenswichtige Organe blockieren können. Die Prävention thromboembolischer Ereignisse ist daher von entscheidender Bedeutung für die kardiovaskuläre Sicherheit.
Niedermolekulare Heparine wie Enoxaparin bieten eine schnelle und zuverlässige Antikoagulation, besonders in der Akuttherapie und Prophylaxe. Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon erfordern regelmäßige INR-Kontrollen, bieten aber eine bewährte Langzeittherapie. Neue orale Antikoagulantien (NOAK/DOAK) vereinfachen die Behandlung durch vorhersagbare Wirkung ohne routinemäßige Gerinnungskontrollen. Thrombozytenaggregationshemmer ergänzen die Therapie bei arteriellen Erkrankungen. Wichtige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Kontraindikationen müssen stets beachtet werden.