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Entzündungshemmend

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Was sind entzündungshemmende Medikamente?

Entzündungshemmende Medikamente, auch Antiphlogistika genannt, sind Arzneimittel, die Entzündungsreaktionen im Körper reduzieren oder stoppen können. Sie wirken, indem sie die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe hemmen und so Symptome wie Schwellung, Rötung, Schmerz und Überwärmung lindern.

Man unterscheidet zwischen akuten Entzündungen, die plötzlich auftreten und meist nach wenigen Tagen abklingen, und chronischen Entzündungen, die sich über Wochen oder Monate hinziehen können. Entzündungshemmende Wirkstoffe greifen in verschiedene Stoffwechselwege ein, insbesondere in die Cyclooxygenase-Enzyme, die für die Produktion von Prostaglandinen verantwortlich sind.

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten gehören Rheuma, Arthritis, Sportverletzungen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und postoperative Beschwerden. Diese Medikamente sind sowohl rezeptfrei als auch verschreibungspflichtig in deutschen Apotheken erhältlich.

NSAR - Nichtsteroidale Antirheumatika

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) bilden die größte Gruppe der entzündungshemmenden Medikamente. Sie wirken durch die Hemmung der Cyclooxygenase-Enzyme (COX-1 und COX-2), wodurch die Produktion entzündungsfördernder Prostaglandine reduziert wird. Dadurch entfalten sie eine dreifache Wirkung: entzündungshemmend, schmerzlindernd und fiebersenkend.

In Deutschland sind verschiedene bewährte NSAR-Wirkstoffe verfügbar:

  • Ibuprofen: Erhältlich als Nurofen, Dolormin Extra, IBU-ratiopharm - gut verträglich für kurzzeitige Anwendung
  • Diclofenac: Bekannt als Voltaren, Diclac - besonders wirksam bei Gelenkbeschwerden
  • Naproxen: Als Dolormin GS, Naproxen AL - mit längerer Wirkdauer
  • Acetylsalicylsäure: Klassiker wie Aspirin, ASS-ratiopharm - zusätzlich blutverdünnende Wirkung

NSAR werden hauptsächlich bei Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Zahnschmerzen und Regelschmerzen eingesetzt. Die Dosierung sollte so niedrig wie möglich und so kurz wie nötig erfolgen, um Nebenwirkungen zu minimieren.

Topische entzündungshemmende Präparate

Topische entzündungshemmende Medikamente bieten eine effektive Lösung für lokale Beschwerden durch direkte Anwendung auf der Haut. Diese Darreichungsformen umfassen Salben, Cremes und Gele, die gezielt an der betroffenen Stelle wirken und systemische Nebenwirkungen minimieren.

Beliebte Produkte in deutschen Apotheken

  • Voltaren Schmerzgel mit dem Wirkstoff Diclofenac
  • Mobilat Salbe für Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • Dolgit Schmerzgel zur Schmerzlinderung
  • Finalgon für durchblutungsfördernde Wirkung

Der große Vorteil der lokalen Anwendung liegt in der gezielten Wirkung direkt am Entstehungsort der Entzündung. Diese Präparate eignen sich besonders bei Sportverletzungen, Prellungen und Zerrungen. Für optimale Wirksamkeit sollten die Präparate dünn aufgetragen und sanft einmassiert werden, wobei die Anwendungshinweise des Herstellers zu beachten sind.

Kortison und kortisonhaltige Präparate

Kortison gehört zu den stärksten verfügbaren Entzündungshemmern und ahmt die Wirkung körpereigener Hormone nach. Es unterdrückt effektiv Entzündungsreaktionen und wird sowohl in verschreibungspflichtigen als auch in rezeptfreien Formulierungen angeboten.

Anwendungsbereiche und Darreichungsformen

Kortisonhaltige Salben und Cremes werden hauptsächlich bei Hauterkrankungen wie Ekzemen, Dermatitis und allergischen Reaktionen eingesetzt. Während starke Kortisonpräparate verschreibungspflichtig sind, stehen schwächere Formulierungen rezeptfrei zur Verfügung.

Wichtige Sicherheitshinweise

  • Nicht längerfristig ohne ärztliche Kontrolle anwenden
  • Mögliche Hautausdünnung bei Daueranwendung
  • Besondere Vorsicht im Gesichtsbereich
  • Abruptes Absetzen vermeiden

Die Anwendungsdauer sollte grundsätzlich so kurz wie möglich gehalten werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Pflanzliche und natürliche Entzündungshemmer

Pflanzliche Entzündungshemmer bieten eine schonende Alternative zu synthetischen Medikamenten und werden zunehmend als Ergänzung oder Alternative zur konventionellen Therapie eingesetzt. Diese natürlichen Wirkstoffe können bei verschiedenen Entzündungsprozessen unterstützend wirken.

Bewährte pflanzliche Wirkstoffe

  • Arnika: Als Salbe oder Gel bei Prellungen, Verstauchungen und oberflächlichen Entzündungen
  • Teufelskralle: Traditionell bei Gelenkbeschwerden und rheumatischen Erkrankungen
  • Weihrauch: Moderne Präparate nutzen die entzündungshemmenden Eigenschaften bei chronischen Entzündungen
  • Ingwer und Kurkuma: Natürliche Antioxidantien mit entzündungshemmender Wirkung

Homöopathische Präparate ergänzen das Spektrum natürlicher Entzündungshemmer. Pflanzliche Medikamente punkten durch ihre gute Verträglichkeit, benötigen jedoch oft längere Anwendungszeiten für spürbare Effekte.

Anwendungshinweise und wichtige Sicherheitsinformationen

Die korrekte Anwendung entzündungshemmender Medikamente ist entscheidend für Therapieerfolg und Sicherheit. Befolgen Sie stets die empfohlene Dosierung und überschreiten Sie nicht die maximale Anwendungsdauer ohne ärztliche Rücksprache.

Wichtige Sicherheitsaspekte

Beachten Sie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, insbesondere bei Blutverdünnern, Blutdruckmitteln oder anderen Schmerzmitteln. NSAR können Magen-Darm-Beschwerden, Nierenfunktionsstörungen oder Herz-Kreislauf-Probleme verursachen.

Besondere Patientengruppen

  • Schwangere: Viele entzündungshemmende Medikamente sind kontraindiziert
  • Kinder: Spezielle Dosierungen und altersgerechte Darreichungsformen beachten
  • Ältere Patienten: Erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen, regelmäßige Kontrollen erforderlich

Konsultieren Sie einen Arzt bei anhaltenden Beschwerden über drei Tage, Fieber, starken Schmerzen oder Unverträglichkeitsreaktionen. Lagern Sie Medikamente kühl, trocken und außerhalb der Reichweite von Kindern.

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