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Asthma

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Was ist Asthma?

Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, bei der es zu einer dauerhaften Entzündung der Bronchien kommt. Diese Entzündung führt zu einer Überempfindlichkeit der Atemwege, wodurch sich die Bronchialmuskulatur verkrampft und die Schleimproduktion erhöht wird. Dadurch verengen sich die Atemwege und das Atmen wird erschwert.

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Hauptformen: dem allergischen Asthma, das durch spezifische Allergene ausgelöst wird, und dem nicht-allergischen Asthma, das meist durch Infekte, körperliche Anstrengung oder Reizstoffe entsteht.

In Deutschland sind etwa 5-7% der Erwachsenen und 10-15% der Kinder von Asthma betroffen. Typische Symptome sind anfallsartige Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, Husten und ein Engegefühl in der Brust, besonders nachts oder in den frühen Morgenstunden.

Ursachen und Auslöser von Asthma

Genetische Faktoren und Vererbung

Asthma hat eine starke genetische Komponente. Kinder, deren Eltern oder Geschwister an Asthma leiden, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Besonders wenn beide Elternteile betroffen sind, steigt die Wahrscheinlichkeit auf bis zu 60%.

Umweltfaktoren und häufige Auslöser

Verschiedene Umweltfaktoren können Asthma-Anfälle auslösen oder die Erkrankung verstärken:

  • Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern
  • Hausstaubmilben und deren Kot
  • Tierhaare und -schuppen von Katzen, Hunden oder Nagetieren
  • Zigarettenrauch und andere Luftschadstoffe
  • Schimmelpilze in feuchten Räumen

Berufsbedingtes Asthma und weitere Faktoren

Arbeitsplatzbedingte Reizstoffe wie Mehlstaub, chemische Dämpfe oder Holzstaub können ebenfalls Asthma verursachen. Zusätzlich spielen emotionale Belastungen, Stress und starke körperliche Anstrengung als Auslöser eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Asthma-Anfällen.

Asthma-Medikamente in Deutschland

In Deutschland stehen verschiedene wirksame Medikamente zur Behandlung von Asthma zur Verfügung, die in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Bedarfsmedikamente und Langzeittherapeutika.

Bedarfsmedikamente (Reliever)

Bedarfsmedikamente dienen der schnellen Linderung akuter Asthma-Symptome. Die wichtigsten Wirkstoffe sind kurzwirksame Beta-2-Agonisten wie Salbutamol. Bewährte Präparate sind Sultanol und Ventolin, die bei Atemnot schnelle Erleichterung verschaffen. Diese Medikamente erweitern die Bronchien binnen weniger Minuten und sollten stets griffbereit sein.

Langzeittherapie (Controller)

Für die dauerhafte Kontrolle des Asthmas sind Controller-Medikamente essentiell. Inhalative Kortikoide wie Budesonid und Beclometason reduzieren die Entzündung in den Atemwegen nachhaltig. Moderne Kombinationspräparate wie Foster, Symbicort und Viani vereinen inhalative Kortikoide mit langwirksamen Beta-2-Agonisten. Diese Kombinationen bieten sowohl entzündungshemmende als auch bronchienerweiternde Wirkung und ermöglichen eine effektive Langzeitbehandlung mit verbesserter Therapietreue.

Inhalatoren und Anwendungsformen

Die richtige Auswahl und Anwendung von Inhalationsgeräten ist entscheidend für den Therapieerfolg bei Asthma. In Deutschland sind verschiedene bewährte Systeme verfügbar.

Inhalationssysteme im Überblick

Dosieraerosole (MDI) sind die klassischen Sprühinhaler, die eine koordinierte Betätigung und Einatmung erfordern. Pulverinhalatoren (DPI) funktionieren atemzuggesteuert und sind besonders für Patienten geeignet, die Schwierigkeiten mit der Koordination haben. Vernebler ermöglichen die Feuchtinhalation und eignen sich besonders für Kinder oder schwer erkrankte Patienten.

Anwendung und Pflege

Eine korrekte Inhalationstechnik ist fundamental für die Wirksamkeit der Medikamente. Wichtige Schritte umfassen:

  • Langsame, tiefe Einatmung beim Auslösen des Sprühstoßes
  • Anhalten des Atems für 5-10 Sekunden
  • Verwendung von Spacern zur Verbesserung der Medikamentenverteilung
  • Regelmäßige Reinigung der Inhalatoren gemäß Herstellerangaben

Spacer und Inhalationshilfen optimieren die Medikamentenaufnahme erheblich und reduzieren Nebenwirkungen im Mundraum.

Asthma-Management und Therapie

Stufentherapie nach deutschen Leitlinien

Die moderne Asthma-Behandlung in Deutschland folgt einem bewährten Stufenschema, das sich nach der Schwere der Erkrankung richtet. Von der bedarfsorientierten Bronchodilatator-Therapie bis hin zur hochdosierten Kombination aus inhalativen Kortikosteroiden und langwirksamen Beta-2-Agonisten wird die Medikation individuell angepasst.

Selbstkontrolle und Monitoring

Die Peak-Flow-Messung ermöglicht Ihnen eine objektive Einschätzung Ihrer Lungenfunktion zu Hause. Regelmäßige Messungen helfen dabei, Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reageln. Ein individueller Asthma-Aktionsplan gibt Ihnen klare Handlungsanweisungen für verschiedene Situationen.

Notfallmanagement und ärztliche Betreuung

Bei akuten Asthmaanfällen ist schnelles Handeln entscheidend. Ihre Notfallmedikation sollte stets griffbereit sein. Regelmäßige Kontrolltermine beim Pneumologen oder Hausarzt gewährleisten eine optimale Therapieanpassung. Strukturierte Patientenschulungen vermitteln wichtiges Wissen über:

  • Korrekte Inhalationstechniken
  • Trigger-Erkennung und -Vermeidung
  • Medikamentenwirkung und Nebenwirkungen
  • Verhalten in Notfallsituationen

Lebensqualität und Prävention

Allergenvermeidung und Umweltfaktoren

Eine konsequente Allergenvermeidung im häuslichen Umfeld reduziert Asthmasymptome erheblich. Milbenallergendichte Bezüge, regelmäßiges Lüften und die Vermeidung von Schimmelpilzen schaffen ein asthmafreundliches Wohnklima. Auch der Verzicht auf Tabakrauch und starke Duftstoffe trägt zur Beschwerdelinderung bei.

Aktiver Lebensstil trotz Asthma

Sport und körperliche Aktivität sind bei kontrolliertem Asthma nicht nur möglich, sondern ausdrücklich empfohlen. Schwimmen, Radfahren oder Walking stärken die Atemmuskulatur und verbessern die Kondition. Eine ausgewogene Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien kann entzündungshemmend wirken.

Beruf und Reisen

Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz und die rechtzeitige Planung von Reisen mit ausreichend Medikamentenvorrat ermöglichen ein normales Leben. Wichtige Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken schützen vor Atemwegsinfektionen, die Asthma verschlechtern können.

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