Antibiotika sind lebensrettende Medikamente, die zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt werden. Diese Arzneimittel bekämpfen gezielt schädliche Bakterien im menschlichen Körper, ohne dabei die körpereigenen Zellen zu schädigen. Die Wirkungsweise von Antibiotika basiert auf spezifischen Angriffspunkten, die nur in Bakterienzellen vorhanden sind.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Hauptwirkungsarten: Bakterizide Antibiotika töten Bakterien direkt ab, indem sie deren Zellwand zerstören oder lebenswichtige Stoffwechselprozesse unterbrechen. Bakteriostatische Antibiotika hingegen hemmen das Wachstum und die Vermehrung der Bakterien, sodass das körpereigene Immunsystem die geschwächten Erreger beseitigen kann.
Die Geschichte der Antibiotika begann 1928 mit Alexander Flemings zufälliger Entdeckung des Penicillins. Diese revolutionäre Entdeckung markierte den Beginn des Antibiotika-Zeitalters und rettete Millionen von Menschenleben. Seitdem wurden zahlreiche weitere Antibiotikaklassen entwickelt, die verschiedene bakterielle Erreger bekämpfen können.
In der modernen Medizin sind Antibiotika unverzichtbar geworden. Sie ermöglichen komplexe chirurgische Eingriffe, die Behandlung schwerer Infektionen und den Schutz immungeschwächter Patienten. Ohne Antibiotika wären viele medizinische Fortschritte der letzten Jahrzehnte undenkbar.
In deutschen Apotheken sind verschiedene Antibiotikaklassen verfügbar, die jeweils spezifische Wirkungsmechanismen und Anwendungsgebiete haben. Die Auswahl des geeigneten Antibiotikums erfolgt durch den behandelnden Arzt basierend auf dem Erregertyp und der Infektionslokalisation.
Deutsche Apotheken bieten Antibiotika in verschiedenen Darreichungsformen an: Tabletten, Kapseln, Suspensionen für Kinder, Injektionslösungen für schwere Fälle sowie topische Präparate wie Salben und Augentropfen. Die Wahl der Darreichungsform richtet sich nach Patientenalter, Infektionsschwere und individuellen Bedürfnissen.
Antibiotika werden zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt und sind aus der modernen Medizin nicht wegzudenken. Die Auswahl des geeigneten Antibiotikums erfolgt basierend auf dem Erreger und der Lokalisation der Infektion.
Bei bakteriellen Atemwegsinfektionen wie Bronchitis, Pneumonie oder Sinusitis kommen häufig Penicilline, Makrolide oder Cephalosporine zum Einsatz. Die Behandlung erfolgt gezielt nach Erregernachweis oder empirisch bei schweren Verläufen.
Harnwegsinfektionen werden typischerweise mit Trimethoprim-Sulfamethoxazol oder Fluorchinolonen behandelt. Hautinfektionen und Wundbehandlungen erfordern oft topische oder systemische Antibiotika wie Fusidinsäure oder Clindamycin. Magen-Darm-Infektionen werden je nach Erreger mit spezifischen Wirkstoffen therapiert.
In Deutschland unterliegen alle systemischen Antibiotika der Verschreibungspflicht und sind nur gegen ärztliches Rezept in Apotheken erhältlich. Dies gewährleistet den sachgemäßen Einsatz und hilft bei der Eindämmung von Antibiotikaresistenzen.
Die korrekte Einnahme von Antibiotika ist entscheidend für den Therapieerfolg und die Vermeidung von Resistenzentwicklungen. Die Dosierung wird individuell nach Körpergewicht, Schwere der Infektion und Nierenfunktion angepasst.
Antibiotika sollten in gleichmäßigen Abständen eingenommen werden, um konstante Wirkspiegel zu gewährleisten. Eine 3-mal tägliche Gabe erfolgt idealerweise alle 8 Stunden. Die vollständige Therapiedauer muss unbedingt eingehalten werden, auch wenn sich die Symptome bereits gebessert haben.
Bestimmte Antibiotika wie Tetracycline oder Fluorchinolone sollten nicht zusammen mit kalziumhaltigen Nahrungsmitteln eingenommen werden. Bei der Kombination mit anderen Medikamenten sind Wechselwirkungen zu beachten, insbesondere bei Antikoagulantien oder der Antibabypille.
Für Kinder erfolgt die Dosierung gewichtsadaptiert, während bei älteren Patienten eine Anpassung an die Nierenfunktion erforderlich sein kann. Schwangere und Stillende benötigen eine besonders sorgfältige Auswahl geeigneter Wirkstoffe.
Antibiotika können verschiedene Nebenwirkungen verursachen, wobei Magen-Darm-Beschwerden am häufigsten auftreten. Dazu gehören Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen. Diese Symptome entstehen, weil Antibiotika nicht nur schädliche Bakterien bekämpfen, sondern auch die nützliche Darmflora beeinträchtigen können. Allergische Reaktionen sind ebenfalls relativ häufig und können sich durch Hautausschlag, Juckreiz oder Nesselsucht äußern.
Seltene aber ernsthafte Nebenwirkungen umfassen schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie), Clostridioides-difficile-assoziierte Diarrhö und Leberschäden. Bei ersten Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist besondere Vorsicht geboten, da bestimmte Antibiotika dem ungeborenen Kind oder Säugling schaden können.
Um Antibiotikaresistenzen zu vermeiden, nehmen Sie Antibiotika immer genau nach ärztlicher Anweisung ein und beenden Sie die Therapie vollständig. Lagern Sie die Medikamente kühl, trocken und außerhalb der Reichweite von Kindern. Beachten Sie stets das Verfallsdatum und verwenden Sie keine abgelaufenen Antibiotika.
In Deutschland stellt die zunehmende Antibiotikaresistenz ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar. Multiresistente Keime erschweren die Behandlung von Infektionen erheblich. Antibiotika sind ausschließlich gegen bakterielle Infektionen wirksam und helfen nicht bei Virusinfekten wie Erkältungen oder Grippe. Eine unnötige Einnahme fördert die Resistenzentwicklung.
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker ausführlich beraten, bevor Sie Antibiotika einnehmen. Nicht verwendete Antibiotika gehören nicht in den Hausmüll oder die Toilette, sondern sollten in der Apotheke entsorgt werden.