Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz und betrifft das Gedächtnis sowie andere kognitive Funktionen. Charakteristische Symptome sind Gedächtnisverlust, Orientierungsprobleme, Sprachstörungen und Veränderungen der Persönlichkeit. Die Krankheit entwickelt sich schleichend und verschlechtert sich progressiv über mehrere Jahre.
Zu den Hauptrisikofaktoren gehören hohes Alter, genetische Veranlagung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein ungesunder Lebensstil. In Deutschland leiden etwa 1,6 Millionen Menschen an Demenz, davon circa zwei Drittel an Alzheimer. Die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Stadien: leichte, mittlere und schwere Demenz.
Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die hauptsächlich das Bewegungssystem beeinträchtigt. Die Krankheit entsteht durch den Verlust dopaminproduzierender Nervenzellen im Gehirn. Etwa 400.000 Menschen in Deutschland sind von Parkinson betroffen, wobei die Erkrankung meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auftritt.
Die motorischen Hauptsymptome umfassen:
Zusätzlich treten nicht-motorische Symptome wie Schlafstörungen, Depression und Riechstörungen auf.
Beide Erkrankungen sind neurodegenerative Prozesse, die hauptsächlich ältere Menschen betreffen und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Während Alzheimer primär kognitive Funktionen betrifft, steht bei Parkinson die Bewegungsstörung im Vordergrund. Die Diagnose erfolgt bei beiden Krankheiten durch neurologische Untersuchungen, wobei bei Parkinson auch bildgebende Verfahren wie DaTSCAN eingesetzt werden.
Die medikamentöse Therapie der Alzheimer-Demenz zielt darauf ab, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die kognitiven Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten. In Deutschland stehen verschiedene bewährte Medikamentengruppen zur Verfügung, die je nach Krankheitsstadium eingesetzt werden.
Acetylcholinesterase-Hemmer sind die Standardtherapie bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz. Sie blockieren den Abbau des Botenstoffs Acetylcholin im Gehirn und können so die Gedächtnisleistung und andere kognitive Funktionen stabilisieren.
Die Wirkweise beruht auf der Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase, wodurch mehr Acetylcholin für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen zur Verfügung steht. Die Behandlung sollte einschleichend begonnen und regelmäßig ärztlich überwacht werden.
Memantin (Axura, Ebixa) ist für die Behandlung mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz zugelassen. Als NMDA-Antagonist reguliert es die Glutamat-Aktivität im Gehirn und kann neuroprotektive Effekte haben.
Kombinationspräparate aus Memantin und Donepezil sind ebenfalls verfügbar und können bei entsprechender Indikation eingesetzt werden. Die Dosierung wird schrittweise gesteigert, typische Nebenwirkungen können Schwindel, Kopfschmerzen oder Verwirrtheit sein.
Zur Behandlung von Begleitsymptomen werden verschiedene unterstützende Medikamente eingesetzt. Antidepressiva helfen bei depressiven Verstimmungen und Verhaltensstörungen. Bei Schlafstörungen können zeitweise Schlafmittel oder milde Beruhigungsmittel notwendig sein. Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin B12, Folsäure oder Omega-3-Fettsäuren können ergänzend sinnvoll sein.
Die Parkinson-Therapie basiert hauptsächlich auf dem Ausgleich des Dopaminmangels im Gehirn. Die Behandlung wird individuell angepasst und kombiniert verschiedene Wirkstoffgruppen, um Bewegungsstörungen zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Levodopa (L-DOPA) ist der wichtigste Baustein der Parkinson-Behandlung. Da Dopamin selbst die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann, wird die Vorstufe Levodopa verwendet, die im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird.
Die Begleitsubstanzen Carbidopa und Benserazid verhindern den vorzeitigen Abbau von Levodopa außerhalb des Gehirns und reduzieren Nebenwirkungen wie Übelkeit.
Dopamin-Agonisten wirken direkt an den Dopamin-Rezeptoren und werden besonders bei jüngeren Patienten als Ersttherapie bevorzugt, da sie das Risiko von Bewegungsstörungen (Dyskinesien) reduzieren können.
Pramipexol (Sifrol) und Ropinirol (Requip) werden als Tabletten eingenommen, während Rotigotin als Pflaster (Neupro) eine kontinuierliche Wirkstoffabgabe über 24 Stunden ermöglicht. Dies ist besonders vorteilhaft bei Schluckbeschwerden oder nächtlichen Symptomen.
MAO-B-Hemmer wie Selegilin und Rasagilin verzögern den Dopamin-Abbau im Gehirn und können als Monotherapie im frühen Stadium oder als Zusatzmedikation eingesetzt werden. Sie haben oft zusätzliche neuroprotektive Eigenschaften.
COMT-Hemmer wie Entacapon verlängern die Wirkdauer von Levodopa und werden in Kombination mit L-DOPA-Präparaten verwendet. Amantadin ist besonders wirksam bei der Behandlung von Dyskinesien, die bei Langzeittherapie mit Levodopa auftreten können.
Neben der medikamentösen Behandlung spielen nicht-medikamentöse Therapieansätze eine entscheidende Rolle bei der Symptomkontrolle von Alzheimer und Parkinson. Physiotherapie und Ergotherapie helfen dabei, die Beweglichkeit zu erhalten und den Alltag zu bewältigen. Logopädie unterstützt bei Sprach- und Schluckproblemen, die häufig im Krankheitsverlauf auftreten.
Gedächtnistraining und kognitive Stimulation können den geistigen Abbau verlangsamen. Musiktherapie und verschiedene Aktivierungsmaßnahmen fördern das Wohlbefinden und können positive Auswirkungen auf Stimmung und Verhalten haben.
Praktische Hilfsmittel erleichtern den Alltag erheblich:
Die Betreuung von Alzheimer- und Parkinson-Patienten stellt Angehörige vor große Herausforderungen. Umfassende Informationsmaterialien und Ratgeber helfen dabei, die Krankheit besser zu verstehen und angemessen zu reagieren. Entlastungsmöglichkeiten wie Tagespflege oder stundenweise Betreuung sind wichtig für die eigene Gesundheit der Pflegenden.
Selbsthilfegruppen bieten wertvollen Austausch mit anderen Betroffenen. Professionelle Beratungsangebote unterstützen bei schwierigen Entscheidungen und der Organisation der Pflege.
Spezielle Pflegeprodukte erleichtern die häusliche Betreuung:
Präventive Maßnahmen können das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen reduzieren. Geistige Aktivität durch Lesen, Rätsel lösen oder soziale Kontakte halten das Gehirn fit. Regelmäßige körperliche Bewegung verbessert die Durchblutung und kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können unterstützend wirken. Omega-3-Fettsäuren fördern die Gehirngesundheit, B-Vitamine unterstützen die Nervenfunktion. Antioxidantien und Ginkgo-Präparate werden häufig zur Unterstützung der kognitiven Funktionen eingesetzt.
Professionelle Apothekenberatung hilft bei der Auswahl geeigneter Produkte und klärt über Wechselwirkungen auf. Fachliteratur und Online-Ressourcen bieten aktuelle Informationen, während der Kontakt zu Fachärzten für die optimale Therapieplanung essentiell ist.